Zwanzig
Zeilen Liebe
Rowan Coleman
We are all made of Stars
Gelesen: November 2015
Allgemeines
Verlag: Piper Verlag
Erscheinungsdatum: 31.08.2015
Format: Klappenbroschur
Sprache: Deutsch (Original
Englisch)
ISBN: 978-3-492-06017-2
Seiten: 416
Preis: 14,99 €
Foto: Piper Verlag |
Liebe Emma -> Ge(h)schichten – Vielen Dank für dieses Buch, was du mir geschenkt hast, nachdem du auf dem Blog hier gelesen hast, dass ich vorhabe, es mir noch in diesem Jahr zu Gemüte zu führen.
Klappentext:
Sorg dafür, dass dein Vater
sich wieder verliebt. Iss jeden Tag Gemüse. Trau keinem Mann mit übermäßigem
Bartwuchs. Tanz auf meiner Beerdigung zu Dean Martin. Nacht für Nacht bringt
Stella diese und andere Zeilen zu Papier. Doch es sind nicht ihre eigenen Gedanken
und Wünsche. Die Hospizschwester schreibt Abschiedsbriefe im Auftrag ihrer
schwer kranken Patienten und überreicht deren Nachrichten, nachdem sie
verstorben sind. Bis sie einen Brief verfasst, bei dem sie keine Zeit verlieren
darf. Denn manchmal lohnt es sich zu kämpfen: Für die Liebe. Für das Glück. Für
den einen Moment im Leben, in dem die Sterne am Himmel ein wenig heller
leuchten …
Text: Piper Verlag
Ein Buch aus Liebe
Ein Buch mit Liebe
Ein Buch über Liebe
Auch in dieser Rezension möchte ich, bevor ich beginne, über
meine Sichtweisen zu berichten, die Person zu Wort kommen lassen, die daran
Schuld trägt, dass ich solch tolle Lesestunden hatte. Im Video wird uns Rowan
Coleman erzählen, wie wichtig sie es findet, nicht nur die Social Medias zu
nutzen, sondern auch einen Brief an Menschen zu schreiben, die uns eine Menge
bedeuten. Und sie hat selbst mit den Tränen zu kämpfen, als sie uns den
persönlichsten aller Briefe vorliest, den sie selbst an einen lieben Menschen
geschrieben hat, um ihm zu sagen, wie viel sie für ihn empfindet.
Vielleicht denken Einige von Euch jetzt „Was? Martin liest
einen Liebesroman?!“
So ganz kann ich das nicht bestätigen. Ich habe keinen
Liebesroman gelesen. Ich habe einen Lebensroman gelesen. Einen Lebensroman, in
dem es zu 80 % um Sterben geht. Aber nicht nur um das physische Sterben. Und es
muss Niemand Angst haben, dass man es mit einer tieftraurigen Lektüre zu tun
bekommt, die einen in noch tiefere Depressionen schickt. NEIN. Dieses Buch ist
voller Leben, es ist voller Hoffnung und es ist mit drei Happy Ends versehen.
Anders kann man es bei Rowan Coleman auch nicht erwarten. Deshalb werte ich das
nicht als Spoiler. Diese Happy Ends fallen übrigens sehr unterschiedlich aus.
Und nicht jeder wird sie überleben. Aber jeder kann für sich eine Hoffnung mit
in die Zukunft nehmen. Und jedem wird die Gewissheit zu Teil „Wir schaffen das!“
ZWANZIG ZEILEN LIEBE ist kein spannender Roman, bei dem man
nägelkauend in der Sofaecke sitzt und danach von Albträumen heimgesucht wird.
Aber es ist ein Roman, der einem vor Augen führt, wie wichtig und wie schön
LEBEN sein kann.
Als Emma mir dieses Buch geschickt hat, konnte ich natürlich
wieder vor Neugierde nicht die Finger davon lassen, obwohl ich wusste, dass es
noch einpaar Wochen dauern wird, bevor ich mich darin verlieren kann. Ich habe
also den ersten Brief gelesen, den eine (später verstorbene) Frau an ihren Mann
geschickt hat. Danach habe ich minutenlang einfach auf das Buch geschaut und
war mir sicher, dass ich hier Papier in der Hand halte, was das Sterben
beschreibt und doch wahnsinnig lebensbejahend ist. Diese Einschätzung sollte ich
auch nach dem Lesen des Romans noch behalten.
Der Prolog fängt sehr verträumt an, lässt uns auf einer
Wolke der Hoffnung schweben und knallt uns dann am Ende zurück auf den harten
Boden der Realität.
Mit Realität haben unsere drei Protagonisten Stella, Hope
und Hugh auch zu kämpfen.
Stella ist Krankenschwester in einem Hospiz und kümmert sich
mit ganzer Hingabe und einer Menge Feingefühl um die Bewohner (Gäste) des
Hauses. Doch wenn sie nachhause kommt, wartet dort ihr in Afghanistan
schwerverwundeter und tiefdepressiver Ehemann Vincent.
Stella nimmt sich für ihre Gäste sehr viel Zeit. Sie
schreibt für sie Briefe, welche nach dem Tod an die jeweiligen Adressaten
geschickt werden. Dabei sind rührende Worte genauso vertreten, wie der
spöttische Nachruf an den ungeliebten Nachbarn. Es sind Väter, die ihren Söhnen
schreiben, aber auch Mütter, die den Kindern im letzten Moment danken wollen.
Und dann ist da Stella selbst, die ganz am Ende ihrem Mann einen Brief
schreibt, der nachdenklich macht, der schmunzeln lässt und der zeigt, dass kein
Kampf unbelohnt ist. Auch nicht der Kampf um kommende Sterne.
Ein Hospiz ist für Viele von uns ein Schreckgespenst. Man
denkt, dass dieses vom Gast nicht mehr lebend verlassen werden kann. Aber dem
ist nicht immer so. Manche Menschen sind auch in einem Hospiz, um dort zur Ruhe
zu kommen, sich von einer schlimmen Krankheit erholen zu können und neue Kraft
zu tanken.
Hope ist ein Mensch, der diese Kraft ziemlich notwendig hat.
Sie ist Anfang 20, steht mitten im Leben und hat in eben diesen einen Kampf zu
kämpfen, den sie nicht gewinnen kann. Sie leidet seit ihrer Geburt unter
Mukoviszidose. Mit dieser Krankheit schwindet neben ihrer Lebenserwartung auch
immer wieder mal ihre Hoffnung. Wäre da nicht Ben, der ihr bester Freund ist
und sich rührend um seine Freundin kümmert. Er besucht sie oft, hat immer ein
offenes Ohr und beweist ihr, dass sie sich trotz seiner verrückten und
unangepassten Art immer auf ihn verlassen kann.
Hugh scheint am Anfang gar nicht so recht in das Buch zu
passen. Er ist gesund, er lebt sein einsames Leben und hat auch keine kranken
Familienmitglieder, die im Hospiz leben. Außerdem wird anfangs auch keine
Verbindung zu Stella oder Hope deutlich. Im Verlaufe der Geschichten wird
jedoch bald klar, dass auch in Hughs Leben eine Begebenheit ist, die ungeklärt
scheint. Und plötzlich findet er sich einem Menschen gegenüber, den er für tot
gehalten hat und der ihm noch so viel sagen möchte – seiner Mutter.
Wird Stella mit Vincent zu einem normalen Leben
zurückfinden?
Kann Hope trotz ihrer schweren Krankheit ein Bisschen
Unbeschwertheit erleben?
Wie reagiert Hugh, der als gestandener Junggeselle,
plötzlich seine dem Tode geweihte Mutter wieder trifft?
All das und noch viel mehr wird euch dieses Buch verraten.
Es wird euch zu Tränen rühren, Kopfschütteln bereiten und es wird euch
beweisen, dass wir alle für die Sterne gemacht sind.
Bis kurz vor dem Ende war ich der Ansicht, dass der
Originaltitel „We are all made of Stars“ viel besser zur Geschichte passt, als
der Deutsche.
Der deutsche Titel schafft es am Ende zwar, sich selbst zu
erklären, aber dennoch trifft die Englische Variante den Nagel auf den Kopf.
Infos & Links:
Boah, ist das schon ein schöner Klappentext! :)
AntwortenLöschenUnd na, immerhin scheint der deutsche Titel auch nicht völlig am Inhalt vorbei zu sein (kommt ja mitunter auch vor), obschon ich das englische Original auch schöner, philosophischer, finde.
LG,
Tanja
Hey Tanja,
Löschendas habe ich mir auch gedacht, als ich damals die Mail vom Verlag bekommen habe. Da hatte ich auch schonmal was zu dem Buch geschrieben (siehe Label ROWAN COLEMAN). Natürlich musste ich nun unbedingt wissen, was sich hinter dem Buch verbirgt. Zumal ich die Autorin auch sehr sympathisch finde. Man bekommt von ihr auch ziemlich schnell Antworten, wenn man ihr eine Mail od FB-Nachricht schreibt.
Ja. Der Titel passt im Original schon sehr. Klar ist der deutsche nicht am Thema vorbei. Aber ich fände es besser, wenn man ihn einfach nur übersetzt hätte. Jedoch werden die Verlagsmitarbeiter sich schon was dabei gedacht haben. ;)
LG
Martin
Hallo Martin,
AntwortenLöschenda ist mir deine Rezension doch irgendwie durch die Lappen gegangen.
Erstmal vielen Dank für die Widmung. Es freut mich sehr, dass dir das Buch gefallen hat. Gerade der erste Brief hat es auch mir angetan. Allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass mir das Buch zu oberflächlich war. Ich hatte den Eindruck das Rowan Coleman entweder "drum herum" redet, oder dem Leser wichtige Ereignisse "vorwegnimmt". Außerdem hat mich Stellas Beziehungswirrwarr irgendwann genervt, weil ich das Gefühl hatte, dass die Geschichte nicht wirklich voran kommt.
Ich hatte mir etwas mehr von der Geschichte erhofft, freue mich aber trotzdem, dass sie bei vielen Lesern wohl gut ankommt.
viele Grüße
Emma
Hey Emma
LöschenDANKE für das Buch.
Ich glaube nicht, dass sie eine Frau ist, die drum herum redet. Aber natürlich gibt es immer Leute, die man mit einem Buch erreichen kann und Leute, die es nicht so berührt. Das ist normal. Manche haben auch geweint, als sie bestimmte Kapitel gelesen haben. Bei mir waren es eher die Gedanken, die im Kopf gekreist sind. So ist das bei Jedem etwas anderes, was er beim Lesen fühlt und denkt.
Ich bin mal gespannt, was demnächst noch so von ihr zu lesen sein wird.
Liebe Grüße
Martin
Jetzt will ich das Buch erst recht lesen, SO!!!
AntwortenLöschenHi Bianca :-)
Löschendas freut mich, dass die Rezi dich dazu motivieren konnte.
Viel Spaß. 😉 Es lohnt sich mit Sicherheit!!
LG
Martin