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Samstag, 8. August 2015

Guillaume Musso - Nacht im Central Park



Nacht im Central Park
Guillaume Musso

Kein Thriller, Kein Liebesroman, sondern ein Musso


Gelesen: August 2015

Allgemeines

Verlag: Pendo
Erscheinungsdatum: 01.06.2015
Format: Broschierte Ausgabe
Sprache: Deutsch (Original Französisch)
ISBN: 978-3-86612-378-6
Seiten: 384
Preis: 14,99 €



Foto: Pendo


Klappentext:

Alice und Gabriel wachen aneinandergefesselt auf einer Parkbank auf und haben keine Ahnung, wie sie in diese Situation geraten sind. Zumal sie sich nicht einmal kennen. In der Nacht zuvor ist Alice mit Freundinnen auf den Champs-Elysées ausgegangen, Gabriel hat in einem Club in Dublin Klavier gespielt. Wie konnten sie in nur so kurzer Zeit nach Amerika gelangen? Wurden sie mit einem Privatjet entführt? Von wem stammen die Blutflecken auf Alice' T-Shirt? Warum trägt sie eine fremde Waffe, in der eine Kugel fehlt? Alice und Gabriel bleibt nichts anderes übrig, als gemeinsam herauszufinden, was passiert ist. Ihre Suche führt sie auf die Spur eines Serienmörders, der Alice schon einmal um ein Haar das Leben gekostet hätte und sie nun ein weiteres Mal bedroht. Doch auch Gabriel hat ein Geheimnis...

Nach dieser Nacht ist alles anders

Zu diesem Buch bin ich gekommen, als ich ein Video von Kossi (Kossis-Welt) gesehen habe. Für alle, die Kossi nicht kennen… Sie ist die Mutter aller Video-Bücher-Blogs, Eine der Ersten, die diesen Trend von Bloggern, die über Bücher schreiben und reden entdeckt hat und seitdem mit viel Herz, Verstand und Liebe zu Büchern schreibt, bloggt und damit die Bücherwelt und Autoren unterstützt. Kossi erzählt regelmäßig von Büchern, die sie berühren, umhauen oder schlicht begeistern konnten. Darunter auch (wie immer) der aktuelle Musso-Roman. Angesteckt von ihrem Video habe ich ihn direkt am folgenden Tag im Buchladen bestellt.

Als ich mit dem Lesen begonnen habe, war ich überrascht, wie schnell die ersten 20/30 Seiten weg waren. Die habe ich gelesen, ohne einmal den Blick aus dem Buch zu nehmen. Es war nicht die bloße Spannung, die mich gefesselt hat. Es war der lockere, leichte Stil, mit dem Musso mich vom Alltag entführt und im Zentrum von New York gefesselt hat. Wie schon öfter nach Romanen, hatte ich direkt mal das Gefühl, dahin fliegen zu wollen, um mir alles anzusehen. Kennt ihr den Wunsch, am liebsten mit den Protagonisten einen Kaffee trinken zu wollen, von ihnen hören zu wollen, wie es ihnen heute geht? Diesen Wunsch habe ich hier wieder sehr extrem gespürt. 
Alice und Gabriel sind spezielle Charaktere. Sicher wird nicht Jeder der beste Freund von ihnen werden können. Aber mich haben sie mitgenommen. Ich musste wissen, wie es mit ihnen weiter geht. Ich musste wissen, wie es sein kann, dass ein Mensch 2 andere Menschen fesseln und in einem Park 5827,44 km (Luftlinie) von der Heimat entfernt ablegen kann, ohne dass sie auch nur die kleinste Idee haben, wie das Ganze passieren konnte.

Während des Lesens habe ich mich öfter gefragt, was ich eigentlich lese. Ist es ein Thriller? Ist es ein Krimi? Ist es ein Liebesroman? Die Antwort kann nur sein ES IST EIN MUSSO. Der Autor ist dafür bekannt, sich nicht in eine Schublade schieben zu lassen. Er kombiniert meisterhaft viele Genre und lässt keinen Leser im Regen stehen, denn am Ende gab es eine Aufklärung für alle Fragen, die man sich so gesammelt hat.

Aber bevor diese Aufklärung ansteht, gibt es viele Wendungen, viele Überraschungen und jede Menge Verwirrungen. Immer dann, wenn man sich der Lösung nahe wähnt, sagt der Autor STOP und es geht in eine andere Richtung weiter.

Neben aller Unterhaltung, die dieses Buch bietet, erfährt man aber auch Einiges über eine Krankheit, die man auf Grund des Alters der Protagonisten nicht vermutet, wenngleich bekannt ist, dass es auch junge Menschen betreffen kann.

Musso führt den Leser hier zu einem Ende, was ich mir bis 40 Seiten vor der Letzten nie im Leben so hätte vorstellen können. Der Kloß in meinem Hals lies sich dann nicht mehr unterdrücken. Selten hat mich ein Buch auf diese Art nachdenklich gestimmt.

Da ich mit den Protagonisten keinen Kaffee trinken gehen kann und ich auch keinen Start einer Serie hinter diesem Buch vermute, bleibt mir nur der Gedanke und die Hoffnung daran, dass … ES WIRD (was werden soll, müsst ihr auf den letzten 3 Seiten lesen. Aber vorher solltet ihr die ersten 381 Seiten lesen. Es lohnt sich definitiv)


Infos & Links:







Sonntag, 2. August 2015

Arno Strobel - Das Rachespiel



Das Rachespiel
Arno Strobel

Rache auf engstem Raum


Gelesen: Juni 2015

Allgemeines

Verlag: Fischerverlage
Erscheinungsdatum: 23.01.2014
Format: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783596196944
Seiten: 352
Preis: 9,99 €




Klappentext:

Frank Geissler glaubt an einen Scherz, als er die Website aufruft. Ein Mann, nackt, am Boden festgekettet, in Todesangst. Daneben ein Käfig voller Ratten, unruhig, ausgehungert. Frank kann den Mann retten, heißt es. Aber nur wenn er Teil des „Spiels“ wird und seine erste Aufgabe erfüllt. Angewidert schließt er die Website, doch kurz darauf ist der Mann tot. Und Frank ist schon mittendrin. Mittendrin in einem Spiel bei dem es um Leben und Tod geht. Für Frank, für seine Frau und für seine Tochter…

Das Spiel mit der Angst beginnt. Aber wo endet es?

Es ist eine typische Angst, die wir schon aus Kindheitstagen kennen. Eingesperrt im Keller. Im Dunkeln. Im Ungewissen. Mit Geräuschen und Gerüchen, die in uns nichts als Unbehagen auslösen. Arno Strobel spielt hier meisterhaft mit dieser Angst und zeichnet ein Szenario, was Fans von Psychothrillern wohl sehr gefallen dürfte.

Auf den ersten Seiten beginnt das Buch, wie eine leichte Familiengeschichte. Die Mutter geht Shoppen mit der Tochter, der Papa kümmert sich zuhause um Haus und Garten und freut sich auf einen Abend mit seinen Lieben.
Frank, So heißt der Familienvater im „Rachespiel“, ist Computerfachmann und leitet eine Firma, die er nach und nach zu einem gut funktionierenden Unternehmen aufgebaut hat.
Eines Tages erhält er ein Päckchen ohne Absender. An ihn adressiert. In dem Päckchen befindet sich ein USB Stick. Neugierig über den Inhalt schaltet Frank den PC ein und was sich ihm zeigt, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Frank hält den Inhalt jedoch für einen schlechten Scherz oder einen Marketing-Gag. Jedoch wäre es ein Marketing-Gag, der direkt auf den Adressaten zugeschnitten ist. Frank bekommt eine Aufgabe gestellt, mit der er den Mann, der in einer sehr misslichen Lage gefilmt wird, vor dem sicheren Tod retten kann. Angewidert schließt Frank das Programm und lässt den Tag ruhig ausklingen. Kurz darauf erfährt er, dass der Mann aus dem Video tot ist. Frank macht sich Gedanken, ob er ihn nicht vielleicht doch hätte retten können und befindet sich mit diesen Zweifeln schon mitten im Spiel eines Wahnsinnigen. Oder einer Wahnsinnigen?
Mit Frank zeitgleich haben auch noch andere Personen ein solches Video bekommen und ähnlich, wie er, nicht sofort reagiert.
Diese Personen sind neben Frank, der früher FRANKIE genannt wurde und der Anführer einer Clique war:

Jens. Ihn nannten sie auf Grund seiner roten Haare immer KUPFER

Torsten. Er wurde früher immer FOZZIE genannt

Manuela. Sie war das kleine Mädchen der Gruppe und wurde schlicht MANU genannt.

Alle Personen sind nun nicht mehr die kleinen Kinder, die sie früher waren. Sie sind größer und erwachsener geworden, haben Familien gegründet oder auch nicht. Und sie leben ein Leben, in dem sie nichts mehr miteinander verbindet. Nichts außer die schreckliche Vergangenheit, die wohl allen vier Akteuren nicht mehr aus dem Kopf geht und die seit ihrem 13. Lebensjahr das Leben eines jeden in eine Richtung bewegt hat, die nicht nur positiv war.

Alle vier werden von einem Psychopathen in den Bunker gelockt, in dem sie weitere Aufgaben lösen sollen, Punkte sammeln  und auf diese Art ihr Leben und das ihrer Familie retten können. Jedoch steht sehr früh fest, dass nicht alle 4 überleben können. Und auch nicht alle 4 Familien. Nachdem die Bunkertür zugefallen ist, wird sie sich nicht für alle öffnen. Wird sie sich überhaupt öffnen? Wird es der Gruppe gelingen, schlauer zu sein, als der Psychopath oder wird am Ende das Monster unter ihnen sein?
Wer Antworten auf diese Fragen finden möchte, sollte das Buch lesen. Wer Fan von Arno Strobel ist, der sollte es ohnehin lesen oder schon gelesen haben.

Der Autor schafft es auch mit diesem Thriller, gut recherchierte Angst und interessante Schauplätze zu verbinden und somit eine perfekte Unterhaltung für sein Publikum zu bekommen.  

Zwischendurch bekommt man immer mal wieder Rückblenden auf das schlimme Erlebnis aus der Kindheit der Protagonisten. Solche Dinge sind immer gut zur Erklärung und waren auch hier durchaus interessant gemacht.

Der Anfang ist eine Familiengeschichte, der Hauptteil ist ein richtig guter Strobel, jedoch wirkt das Ende dann schon sehr nach Action-Thriller. Wer es mag, super. Aber für einen Psychothriller hätte man die körperliche Gewalt, an dieser Stelle, etwas mehr in den Hintergrund rücken können. 



Infos & Links


Homepage von Arno Strobel

Arno Strobel bei Facebook

Fischerverlage




Mittwoch, 15. Juli 2015

Sebastian Fitzek - Passagier 23



Passagier 23
Sebastian Fitzek

Kreuzfahrt ins Unglück


Gelesen: Dezember 2014

Allgemeines

Verlag: Droemer Knaur
Erscheinungsdatum: 30.10.2014
Format: Gebundene Ausgabe
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 342619919X
Seiten: 432
Preis: 19,99 €



Klappentext:

Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ...

Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm...

Eine Familiengeschichte mit mehreren Enden

Es ist Sommer und man freut sich auf den langersehnten Urlaub mit der Familie. Gerade dann, wenn die Arbeit es einem nicht immer erlaubt, viel Zeit für die Lieben zu haben.

Familiengeschichten. Genau das ist es, was die Werke von Sebastian Fitzek ausmacht. Im Mittelpunkt seiner Geschichten steht immer DIE FAMILIE. Jedoch sind es niemals leichte Sommergeschichten, die man unterm Kirschbaum lesen kann, um sich wohlig und lockerleicht fühlen zu können.

Meist ist es schon der erste Satz, der einen gewissen Thrill erzeugt. Und je weiter man liest, desto mehr spürt man, was dieser Autor mit der eigenen Psyche anstellt. Schon kurz nach Beginn der Lektüre stellt sich eine gewisse Sucht ein. Eine Sucht nach mehr. Eine Sucht nach Spannung. Eine Sucht nach psychologisch ausgefeilten und detaillierten, gut recherchierten Geschichten. Wer dieser Fitzek-Sucht erlegen ist, wird mit diesem Buch einmal mehr Befriedigung finden.

Man liest in Rezensionen über dieses Buch von Sebastian Fitzek immer mal wieder den Satz „Das war kein typischer Sebastian-Fitzek-Thriller“. Ich habe mich oft gefragt, was im Bezug auf den Autor „typisch“ sein könnte. Er erfindet sich oft neu. Wenn er für ein Thema brennt, spürt man das in dem, was er schreibt. Auch bei Passagier 23.

Mit Martin Schwartz hat Fitzek einen Protagonisten gezeichnet, der in seinem Leben Nichts zu lachen hat. Er hat Frau und Kind verloren. Was soll da noch passieren? Was kann es Schlimmeres geben?
Als verdeckter Ermittler lässt er sich freiwillig auf ein Himmelfahrtskommando nach dem Nächsten ein.
Eines Tages erhält er einen mysteriösen Anruf von einer Thrillerautorin, der sein Leben verändern wird. Dieser Anruf und die beginnende Geschichte ändern seinen Blick auf die Vergangenheit, beeinflussen die Gegenwart und gestalten die Zukunft von Martin Schwartz. Er begibt sich erneut an Bord der „Sultan of the Seas“ und kommt Stück für Stück der Geschichte um seine Familie näher.

Aber wie bei jedem Psychothriller von Sebastian Fitzek gilt auch hier „Am Ende kommt es anders als man denkt“.

Alle Bücher haben ein Ende. Aber Dieses hat gleich Mehrere. Und obwohl er, auch laut eigener Aussage, Familiengeschichten schreibt, sind die Enden nicht immer happy. Happy sind jedoch seine Leser. Happy, weil sie das Buch gelesen haben und happy, weil es bald ein Neues gibt. Ein neuer Fitzek, ein neuer Thrill, aber die alte Sucht. 

Infos & Links:









Sonntag, 12. Juli 2015

Raimon Weber - Kuckucksmörder



Kuckucksmörder
Raimon Weber

Die Spannung steigt – Der Wahnsinn siegt


Gelesen: Januar 2015

Allgemeines

Verlag: Ullstein Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 14.11.2014
Format: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
ISBN: 3548285341
Seiten: 288
Preis: 9,99 €





Klappentext

VATER, MUTTER, KIND UND TOD
Sie sind die perfekten Familien. Glauben alle. Nur er nicht. Er beobachtet sie. Verfolgt sie. Kennt ihre dunkelsten Geheimnisse. Denn er sieht jeden Tritt. Jeden Schlag. Bis er eines Tages selber zuschlägt – als er die Familien als Geisel nimmt und die perfekten Familienväter spurlos verschwinden. Keiner sieht was, tut was. Niemand weiß etwas. Nur die schwerkranke Polizistin Eva Flessner hat einen Verdacht. Was sie nicht ahnt: Er beobachtet auch sie…


Wie weit darf man gehen, um die Grausamkeit aufzudecken?

Mit 288 Seiten haben wir hier einen vergleichsweise kurzen Thriller, der durch spannende und kurzweilige Unterhaltung glänzt. Der überwiegende Teil ist aus der Sicht des Täters geschrieben. Man wird nicht erwarten dürfen, dass man den Thrill bei der Suche nach dem Täter erlebt. Wer Mörder und wer Opfer ist, wird sehr schnell deutlich. Genau aus diesem Grund rückt die Polizeiarbeit auch in eine Nebenrolle. Was beim Lesen etwas schade ist. Man hätte diesen Bereich durchaus etwas mehr ausschmücken dürfen. Eva Flessner wirkt dadurch etwas farbloser, als man sich noch beim Klappentext vorgestellt hat. Zum Ende hin gewinnt ihre Rolle mehr an Form und Farbe und man bekommt auch viel von ihrem Denken mit. Im Hauptteil des Buches bekommt man jedoch meist die Ansichten und Meinungen des Täters mit, der eine Familie quält indem er sie fürsorglich durch den Tag führen möchte. Er entführt die Kinder einer Frau, um ihr zeigen zu können, wie sich ein fürsorglicher Familienvater benimmt, zugleich führt er dem eigentlichen Hausherrn vor, was sein Fehlverhalten war. Seine Taten wirken nicht sinnlos, dass er aktiv gegen eine Grausamkeit vorgehen möchte, kann man verstehen. Aber die Art, wie er dagegen vorgeht, ist absolut inakzeptabel und fern jeder Menschenwürde. Einer Menschenwürde, die laut Artikel 1 des Grundgesetzes auch den Schuldigen von schweren Verbrechen zu steht. Ob es die Absicht des Autors war, hier Zündstoff für Diskussionen zu liefern, konnte man nicht ermitteln. 

Beim Lesen habe ich mich oft gefragt, wie weit man gehen darf, um eine Grausamkeit aufzudecken und dagegen vorzugehen. Man erwischt sich, in manchen Lesemomenten, dabei, wie man den Täter verstehen kann, wie man nicht nur Antipathie empfindet. Jedoch darf man dabei nicht vergessen, dass auch er ein Monster ist. Auch er lässt „seine“ Familien nicht frei entscheiden, wie sie leben wollen.

Raimon Weber wurde 1961 geboren und hat bereits unter seinem Namen, aber auch unter Pseudonym Bücher veröffentlicht. Seine Figuren sind meist Durchschnittsmenschen, die durch unvorhergesehene, unmenschliche Gegebenheiten zu „Helden“ werden. Dies ist auch im „Kuckucksmörder“ deutlich. Beide Protagonisten und auch die Familien, die zum Opfer oder Beinaheopfer werden, sind keineswegs aus der Oberschicht der Gesellschaft. Es sind ganz normale Menschen, ganz normale Familien. Das Grauen liegt im Verborgenen, im Unerkannten. Die Durchschnittlichkeit der Personen macht es dem Leser leicht, sich mit ihnen zu vergleichen, Sympathien oder Antipathien zu spüren. Gleichzeitig wird man dadurch aber auch in das Buch hineingezogen und verpasst den Moment des Schlafengehens, um am nächsten Tag ausgeruht zur Arbeit zu kommen. 

Den Thriller umgeben eine düstere Stimmung und ein ernstes Thema. Er ist spannend erzählt, fällt am Ende jedoch ziemlich schnell ab. Liest man den Epilog, lässt einen das Gefühl jedoch nicht los, dass Weber diese Geschichte noch nicht zu Ende erzählt hat, dass es noch spannende und interessante Elemente im Leben von Täter und Opfern gibt. Vielleicht gibt es bald „KuckucksmörderII“?!

Infos & Links: