Samstag, 12. Juni 2021

Carine Bernard - Lavendel Gift *Rezension*

 

Lavendel Gift

Carine Bernard

 

Ein Kochbuch, ein Mord und ganz viel Lavendel

 

Allgemeines:

 

Verlag: Droemer Knaur
Format: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 257
Preis: 9,99 €
Erhalt: Rezi-Exemplar von der Autorin

 

 


Cover und Klappentext 
DROEMER KNAUR



Kaum hat sie ihr letztes Praktikum für die Ausbildung zur Commissaire begonnen, muss Lilou Braque im provenzalischen Städtchen Carpentras den Mordfall ihres Nachbarn Frédéric Benoit aufklären. Wer würde dem hilflosen alten Mann, für den Lilou oft gekocht hat, etwas antun? Gegen den Willen ihres Vorgesetzten Commissaire Demoireau verfolgt sie zusammen mit dem charmanten Simon die Spur eines alten Familienkochbuchs der Benoits. Doch kann sie Simon vertrauen?

 




Lilou Baraq ermittelt im Süden Frankreichs

Frankreich ist mal wieder eines dieser Länder, in denen ich literarisch nun schon das eine oder andere Mal unterwegs war. Die Realität hat mich allerdings noch nie dorthin geführt. Nach dem Lesen von Carine Bernards Krimi hätte ich allerdings große Lust, diesen Umstand bald mal zu ändern. Die Autorin selbst ist oft mit dem Campingbus in der Provence unterwegs und mag es, in den kleinen, malerischen Dörfern Halt zu machen und die örtliche Küche zu genießen. Die Fotos in diesem Beitrag sind übrigens von Carine Bernard selbst aufgenommen. Beim Schreiben habe ich sie gerade auf dem Monitor neben mir und erwische mich immer wieder dabei, wie ich zwischendurch ganz verträumt dahin schaue. Auch beim Lesen hatte ich diese Momente. Man spürt die Wärme auf der Haut, den Lavendelduft in der Nase und hat das Lila vor Augen, was Lilou, die Hauptprotagonistin, tagtäglich um sich hat.





Auf Seite 211 wird ziemlich eindrucksvoll beschrieben, wie sich Lavendelfelder für Menschen präsentieren, die zuvor noch nicht damit in Berührung gekommen sind.

„lilafarbene Kissen in Reih und Glied zu ihren Füßen, die blassen Blüten, die an silbernen Stängeln wippten und einen überwältigend würzigen Duft verströmten, sobald man sie berührte“

Aber auch andere geographische Highlights aus Südfrankreich bekommt man schon auf der folgenden Seite zu lesen

„Lilou betrachtete das Panorama, das sich vor ihnen ausbreitete: Weingärten, Olivenhaine, Lavendelfelder und hohe Zypressen, dazwischen vereinzelt ockerfarbene Gebäude und über alledem hoch aufragend und majestätisch der Mont Ventoux, mit seinem weißen Gipfel, der aussah, als trüge er selbst im Sommer eine Kappe aus Schnee.“

 




Falls ihr denkt, ich hätte jetzt das ganze Pulver verschossen, dann lest das Buch, freut euch auf Spaziergänge durch enge Gassen, einen Besuch auf dem Wochenmarkt oder viele andere Eindrücke aus der Gegend um Carpentras. Wer diesen Beitrag direkt auf meinem Blog liest, wird ganz unten einige Links finden, die euch zu weiteren Infos rund um diese Gegend führen. Ein KLICK lohnt sich da auf alle Fälle.

Aber dieser Krimi, der im weitesten Sinne auch ein Regionalkrimi ist, hat noch mehr zu bieten, als Landschaftsschwärmereien, die beim Leser sofort Bilder in Kopf, Augen und Nase zaubern.

Wir bekommen eindrucksvoll geschildert, wie aus einer Praktikantin eine mit der Zeit immer selbstbewusstere junge Polizistin wird, die durch ihre Hartnäckigkeit sicher nicht nur Freunde im Team hat. Der Ermittlungserfolg gibt ihr allerdings recht. Aber wird dieser Ermittlungserfolg auch in dieser Geschichte dazu führen, dass sie gut ausgeht? Wird Lilou den Täter finden und dingfest machen?

Natürlich kann und werde ich diese Frage an dieser Stelle nicht beantworten. Ich kann euch aber versichern, dass ihr Hinweise dazu im Buch findet.

Carine Bernard versteht es hervorragend, ihren Leserinnen und Lesern nicht nur Frankreich näher zu bringen, sondern auch viele lehrreiche Details zur franzsösischen Ermittlungsarbeit zu präsentieren. Auch kulturell wird einiges angesprochen, was wahrscheinlich in Frankreich auch noch immer eine wichtige Rolle spielt. So lernt man ausländerkritische Nachbarinnen kennen, ebenso wie frauenunfreundliche Staatsanwälte. Sie lässt ihre Protagonisten aber auch dazulernen und so an Sympathie gewinnen. Dass es für all das von Nöten ist, dass Klischees bedient werden müssen, liegt wohl in der Natur der Sache. Man hat allerdings an keiner Stelle den Eindruck, einen erhobenen Zeigefinger zu sehen.

Wer einen inhaltlich interessanten, kurzweiligen Ermittlerkrimi lesen möchte, der darf getrost zu diesem Buch greifen. Sollte man sich jedoch fragen, warum das Buch den Titel LAVENDEL GIFT trägt, wird man die Antwort auf diese Frage zumindest nicht im Roman finden.  

Man wird nach dem Ende des Buches nicht das eigene Leben in Frage stellen. Was man aber definitiv entwickeln wird, ist die Lust aufs Weiterlesen. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band aus dieser Reihe.

Ich hoffe, ich konnte euch auch ein bisschen neugierig machen und wünsche euch noch ganz viel Spaß beim Lesen.

Genießt die Zeit, lest viele Büche und ganz wichtig … auch wenn die Zahlen sinken … 

BLEIBT GESUND!!!

Und für alle, die gern in die Sterne gucken ... Dieses Buch bekommt von mir 4 Sterne.  ****

 


 

Liebe Carine Bernard,

ich danke dir sehr für das Bereitstellen des Buches. Es hat mich sehr gut unterhalten und mir eine tolle und interessante Seite von Frankreich gezeigt, die ich unbedingt selbst mal besuchen möchte.

Ich danke dir aber auch für die Fotos, die du mir von deinen Recherchereisen mitgebracht hast. Solche Eindrücke bereichern eine Rezension ungemein und geben einen tollen Eindruck zum Drumherum.

Dieses Buch ist nicht das erste von dir, für das wir gemeinsam einen Beitrag auf diesem Blog auf die Beine stellen und ich finde es toll, dass der Kontakt über die Zeit nicht abgerissen ist. Ich freue mich schon, dich recht bald auf einer Buchmesse oder Lesung wiederzusehen.

Alles Gute und bleib auch du so gesund, wie möglich.

Martin


Links & Infos:

Homepage von Carine Bernard

Homepage vom Verlag DROEMER KNAUR

Meine bisherigen Beiträge zu ihren Büchern


Infos zum Mont Ventoux







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